Kiez und Corona

Ein Kommentar zum Zustand der Nachbarschaft in Zeiten der Corona-Pandemie: Unabhängig vom medialen Framing hat die Krise ganz handfeste Auswirkungen auf die unterschiedlichsten gesellschaftlichen Systeme, angefangen mit dem Gesundheitssystem, der Ökonomie, der Politik, den Medien, der Justiz bis hin zur Wissenschaft  – und sie setzt das soziale Zusammenleben massiv unter Stress. Dieser Stress zeigt sich im Mikro-Umfeld jedes Einzelnen, verhilft der Rolle des Nachbarn oder der Nachbarin zu neuer Bedeutung und beeinflusst die Praktiken des Zusammenlebens im Kiez. Es ist eine Sondersituation – was aber auch nach der Rückkehr zur Normalität bleiben wird, ist eine Röntgenaufnahme unserer Stadtgesellschaften: Sie lässt uns unter die Oberfläche blicken und zeigt auf, welche Verfassung Stadtgesellschaften derzeit haben. Individualismen, Egoismen, Opportunismen, Trittbrettfahrertum: Alles ist nach wie vor präsent. Was aber überraschender ist, ist eine Tendenz zu sozialer Achtsamkeit, Gemeinschaftlichkeit und Solidarität. Es macht optimistisch zu beobachten, dass der Ort, das Lokale, mit dem wir uns verbunden fühlen, nach wie vor oder sogar mehr als gedacht relevant zu sein scheint.

Download vhw werkSTADT Nr. 40 (Olaf Schnur):  https://www.vhw.de/fileadmin/user_upload/08_publikationen/werkSTADT/PDF/vhw_werkSTADT_Nr._40_Kiez_und_Corona_2020.pdf

Thematisch ähnlich, aber zum Nachhören – der Podcast What/Next mit Agnes Förster und Olaf Schnur: https://www.planung-neu-denken.de/podcasts/die-stadtgesellschaft-wird-in-ein-roentgengeraet-geschoben/

 

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